In dem Chip können zudem verschiedene verifizierbare Berechtigungsnachweise gespeichert werden, wie unter anderem Qualitätszertifikate oder Belege, die zum Aufbau von Vertrauen in die Transaktionen beitragen können.
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Diese Funktionen sind ab sofort verfügbar. Im Vergleich zu direkten M2M-Interaktionen können so wesentlich grössere und diversifiziertere Maschinengruppen mit höherer Komplexität interagieren und zusammen Transaktionen tätigen. Das wiederum könnte als Grundlage für weitläufige, maschinenbasierte Biotope dienen, die auf einer Art zirkulärer Datenwirtschaft basieren — alles orchestriert durch die Blockchain. Um sich ein Bild von der potenziellen Funktionsweise eines solchen Biotops zu machen, dient ein Industrieroboter als Beispiel, der einen für den Brückenbau geeigneten Stahlstab mit bestimmten chemischen Eigenschaften herstellt.
Zusammen mit dem Stab erstellt die Maschine ein verifizierbares Zertifikat über diese Eigenschaften und die Fertigungsdaten des jeweiligen Stabs. Kaufroboter können die Herkunft des Stabs überprüfen, dafür bezahlen und soweit erforderlich auch Feedback geben. Beispielsweise können sie neue Stäbe mit leicht abweichenden Eigenschaften in Auftrag geben. Der Industrieroboter würde diesen Auftrag entgegennehmen, einen neuen Satz Stäbe nach Spezifikation herstellen und sie zusammen mit nachprüfbaren Qualitätszertifikaten ohne menschlichen Eingriff ausliefern.
Die Blockchain wäre an jeder Phase dieser Wertschöpfungskette beteiligt: Sie stellt die digitale Identität bereit, ermöglicht die Automatisierung von Smart Contracts, stellt verifizierbare Anmeldedaten und Zertifikate zur Verfügung und macht den Weg frei für natürlich tokenisierte Zahlungen, mittels derer die Transaktionen umgehend abgewickelt werden können. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass geeignete Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden und Vertrauen in die Daten besteht, was wiederum nur durch Blockchains und innerhalb einer Token Economy erreicht werden kann.
Wie allgemein bekannt sein dürfte, hat sich die Versicherungsbranche der Digitalisierung lange Zeit widersetzt. Und auch heute noch stützt sich die Branche weiter auf veraltete, oft manuelle und kostspielige Verfahren, was letztlich zu überzogenen Preisen führt und die Wahlmöglichkeiten für Verbraucher einschränkt.
Es überrascht daher wenig, dass die grossen etablierten Versicherungsgesellschaften durch innovative Newcomer vor ernste Herausforderungen gestellt werden, und dass die Blockchain-Technologie an diesen Marktumwälzungen aktiv beteiligt ist. Blockchains können eingesetzt werden, um Disruptionen in vielen verschiedenen Bereichen des Versicherungswesens auszulösen.
Ein vielversprechender Bereich, der auch die einzigartigen Vorzüge hervorhebt, die die Blockchain-Technologie in diesen Sektor einbringen kann, ist die parametrische Versicherung. Bei dieser Art von Versicherung erfolgen Auszahlungen nicht auf Basis von Verlusten oder Schäden, sondern auf der Grundlage von vorab vereinbarten externen Auslösern. Im Falle einer Dürre erhält ein Landwirt beispielsweise einen vorab vereinbarten Betrag. Nach der Stornierung eines Flugs wird dem Fluggast das Flugticket ohne Formalitäten erstattet. In beiden Fällen muss der Schaden nicht belegt werden, sondern es muss lediglich auf eine zuverlässige Datenquelle wie Wetter- oder Flugaufzeichnungen verwiesen werden.
Die seit langem existierende parametrische Versicherung erhält durch die Blockchain-Technologie frischen Wind. Und das aus gutem Grund. Parametrische Versicherungspolicen sind auf vertrauenswürdige Daten angewiesen. Hängt eine Auszahlung vom Wetter an einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt ab, benötigt der Versicherer mehr als nur eine zuverlässige Informationsquelle. Vielmehr muss sichergestellt sein, dass die effektiv aus dieser Quelle erhaltenen Daten nicht manipuliert wurden. Blockchains können dabei helfen, solche Zusicherungen zu geben.
Da die Basisverträge von parametrischen Versicherungen tendenziell recht unkompliziert sind — tritt X ein, so zahlen Sie an Y den Betrag Z — sind sie ausserdem für die Automatisierung über Smart Contracts geeignet. Die Automatisierung geht natürlich mit verminderten Kosten, niedrigeren Prämien und zufriedeneren Kunden einher — zumindest theoretisch. Dieses seit langem erkannte Potential wird derzeit ausgeschöpft. Bereits sorgte das Blockchain-Start-up Etherisc 5 für grosse Aufregung, als es seine Pläne für eine auf der Blockchain basierende parametrische Versicherung dApp vorstellte, die das Risiko für Passagiere aufgrund von Flugverspätungen abdeckte.
Seitdem hat das Unternehmen eine vollständige Plattform für den Aufbau von Blockchain-basierten, dezentralen Versicherungsprodukten eingerichtet, darunter eine kürzlich angekündigte parametrische Ernteversicherung für Landwirte in Kenia, die Wetterdaten von dem auf Oracles für Blockchain-Plattformen spezialisierten Unternehmen Chainlink verwendet 6. Da im Zuge der weiteren Entwicklung von IoT und Big-Data weltweit immer mehr Echtzeit-Daten verfügbar sind, vereinfacht sich die Konzeption von komplexeren Arten parametrischer Versicherungen. Laut einer Branchenquelle 7 ist beispielsweise eine parametrische Versicherung gegen Hacking denkbar, die bei Beleg einer Datenverletzung direkte Auszahlungen veranlasst.
Mit Tools zur Messung von Stimmungen und Gefühlen in sozialen Medien könnte eine parametrische Versicherung gegen Reputationsschäden durch Mobbing und Trolling angeboten werden.
Wir können uns auch eine Klimaschutzversicherung vorstellen, die an den Anstieg des Meeresspiegels oder der Temperaturen geknüpft ist. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Mit Blick auf die Zukunft wäre eine Welt vorstellbar, in der solche parametrischen Versicherungspolicen spontan und basierend darauf, wo wir uns gerade befinden oder was wir gerade tun, und oft ohne unser Zutun erworben werden könnten. Blockchain-basierte dApps könnten nach unseren Präferenzen konfiguriert werden, sodass wir automatisch eine Flugversicherung abschliessen, wenn wir eine Flugreise buchen, oder eine Gehaltsversicherung, wenn wir einen freiberuflichen Auftrag annehmen, oder sogar eine Versicherung gegen Reputationsrisiken, wenn wir Beiträge auf Facebook oder Instagram posten.
Die Blockchain könnte in der Versicherungsbranche auch eine radikale Automatisierung und Dezentralisierung in Form dezentraler autonomer Versicherungsgesellschaften oder Insurance DAOs — mehr zu DAOs unten anstossen. In diesem Szenario würden grössere Personengruppen zu einem Pool beitragen und sich selbst versichern, indem sie die gleiche Kombination wie die oben erwähnten parametrischen Versicherungen aus Oracles, Blockchains und Smart Contracts verwenden. Indem das Vermittlungsunternehmen ausgeschaltet und Prozesse automatisiert werden, könnten solche Versicherungsgesellschaften deutlich geringere Gewinnmargen als traditionelle Versicherungsunternehmen erzielen.
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Bei korrekter Ausführung kann dies die Prämien verringern und den Service verbessern. Zudem könnten sich diese dezentralen Versicherungsprodukte langfristig zu dezentralen allgemeinen Versicherungsunternehmen von grossem Umfang entwickeln. Somit könnten wir in Zukunft alle gleichzeitig als Versicherungsnehmer und -geber fungieren.
Und das alles abgestimmt von und auf der Blockchain. Das Vertrauen in Geschäftsprozessen mit mehreren Parteien gründet fast immer auf der Fähigkeit der Teilnehmer, sich über Informationen entlang einer Art Wertschöpfungskette zu einigen. Das ist nicht immer ganz einfach zu bewerkstelligen. Unternehmen investieren jedes Jahr Hunderte von Millionen Dollar in anspruchsvolle IT-Systeme, nur um solche Informationsflüsse über Aufträge, Vereinbarungen, Lieferungen und Zahlungen auszutauschen — ein nicht unerheblicher Teil davon wird für den Datenabgleich und die Beseitigung von unvermeidlichen Fehlern aufgewendet, die durch die fehlende Interoperabilität zwischen den vielen unterschiedlichen Systemen und Prozessen, die derzeit verwendet werden, verursacht werden.
In den Anfängen der Blockchain ging man weitgehend davon aus, dass Distributed Ledgers die Problemlösung unterstützen könnten. Durch die Vereinbarung und anschliessende Aufzeichnung von Geschäftsdaten in einer gemeinsamen Ledger, so die Überlegung, könnten die an einem gemeinsamen Geschäftsprozess beteiligten Unternehmen sicher davon ausgehen, dass allgemein Einigkeit besteht. Durch das Hinzufügen von Smart Contracts zu diesem Mix könnten Abmachungen und gemeinsame Prozesse so automatisiert werden, dass alle Parteien diese als zuverlässig ansehen könnten.
Die böse Überraschung
Das würde die Sache noch besser machen. Sie hat jedoch einen grossen Haken. Der Zweck einer Blockchain besteht eben darin, Transaktionen dauerhaft, unveränderlich und öffentlich zugänglich aufzuzeichnen.
Daten auf einer öffentlichen Blockchain sind somit für alle auf Dauer einsehbar. Aber selbst wenn die Daten verschlüsselt auf einer Kette oder offline gespeichert und mit einem eindeutigen Identifikator — in der Regel einem kryptografischen Hash — auf einer Blockchain versehen werden, hinterlassen Daten Spuren, mit denen Informationen über den Inhalt oft überraschend detailliert nachverfolgt werden können 8.
Das Gleiche gilt für Smart Contracts, die auf einer Blockchain gespeichert sind und von allen so geprüft werden können, dass auch sensible Informationen preisgegeben werden. Unternehmen können sich eine solche unkontrollierte Transparenz jedoch nicht leisten. Strenge Datenschutzbestimmungen verpflichten sie, Informationen sicher aufzubewahren, was natürlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht Sinn macht. Denn Firma A möchte möglicherweise nicht, dass Firma C oder jemand anderes von ihrem Rabattangebot an Firma B erfährt.
Um die Vorteile öffentlicher Blockchains in einem Geschäftsumfeld zu nutzen, stehen Unternehmen vor einem scheinbaren Paradox: Sie benötigen eine Möglichkeit, Daten zwischen ihren Systemen zu synchronisieren, ohne diese Daten effektiv offenzulegen. Aktuell wird dieser Ansatz als Open-Source-Projekt von einem grossen Konsortium unter dem Namen Baseline-Protokoll 9 umgesetzt. Grundlage dafür ist die Erkenntnis, dass die Blockchain nicht als gemeinsame Datenbank zur Speicherung allgemeiner Daten verwendet werden sollte.
Vielmehr kann sie ein leistungsfähiges Werkzeug zur Durchsetzung von Datenkonsistenz und Workflow-Synchronisation sein, indem sie überprüfbare Beweise aufzeichnet, dass alle Parteien im Besitz der gleichen Informationen sind.. Dies ist ein subtiler, aber sehr wirkungsvoller Unterschied. In leicht vereinfachter Form funktioniert der Ansatz wie folgt: Wenn zwei Unternehmen ein Dokument, z.
Das Dokument wird dann als Baseline festgelegt, d. Jede Partei kennt nun diese Signatur und behält die Information für sich. Die Signatur der Baseline-Aufzeichnung wird dann in die Blockchain eingepflegt. In der Folge steht ein öffentlich zugänglicher, unveränderlicher Beleg dafür bereit, dass alle Parteien zu einem bestimmten Zeitpunkt das gleiche Verständnis von einer bestimmten Information hatten — die aber so gespeichert ist, dass nur die Beteiligten wissen, was diese scheinbar zufällige Signatur darstellt.
Alle anderen Beobachter nehmen den Vorgang einfach als digitales Rauschen wahr. Dieser Ansatz hat viele Vorteile. Einerseits können alle Parteien synchronisiert bleiben, ohne dass Echtdaten preisgegeben werden. Da alle Parteien zudem die eigenen internen Aufzeichnungssysteme weiter nutzen können, müssen sie nicht in teure, proprietäre Plattformen von Drittanbietern investieren oder die mit hohen Kosten verbundenen Dienste eines Intermediärs in Anspruch nehmen.
Stattdessen dient das Ethereum-Mainnet als gemeinsame Infrastruktur — eine globale, öffentlich zugängliche, gegen Zensur resistente, dezentrale Plattform, auf die allgemein zugegriffen werden kann, deren Nutzung relativ günstig ist und die rund um die Uhr weltweit zur Verfügung steht.
Real-World Blockchain – Vier Beispiele für die Zukunft von DLT | Bitcoin Suisse
Das noch in den Kinderschuhen steckende Baselining könnte sich bei Blockchains für Unternehmen langfristig als signifikante Entwicklung erweisen. Vor allem aber scheint durch Baselining der Kreis zwischen Transparenz und Datensicherheit und somit eine Lücke geschlossen zu werden, die Blockchains für Unternehmen bis dato behinderte. Dies ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie die Stärken der Blockchain-Technologie genutzt werden können.
Im Baseline-Protokoll entspricht die Blockchain einem kleinen, aber wesentlichen Teil der Gleichung. Alle, die an der Entwicklung von Blockchain-Anwendungen für Unternehmen interessiert sind, sollten das Baseline-Protokoll daher im Blick behalten.