Bitcoin Mining verlangsamt den Computer

Allerdings muss Mining nicht grundsätzlich bösartig sein. Es kann zum Beispiel auch als Alternative zu aggressiver Online Werbung dienen, die ansonsten Daten ihrer Nutzer sammeln. Auch die Unicef hat eine Webseite gestartet, um Mining für Spenden zu betreiben UNICEF wants you to mine cryptocurrency for charity.

Wann immer ein solches Mining ohne Wissen des Nutzers im Hintergrund betrieben wird, kann es jedoch als illegale Aktivität eingestuft werden. Angreifer können sich zum Beispiel auch in einen Webserver hacken und ein Mining-Script in die angebotenen Webseiten einbetten. In einem solchen Fall schädigen sie sowohl den Betreiber als auch die Nutzer betroffener Webseiten. Eine weitere Angriffsmethode ist das Einbetten von Mining-Scripts in Werbeanzeigen, zum Beispiel in Googles Doubleclick.

Solche Anzeigen können dann beispielsweise beim Abspielen von YouTube-Videos angezeigt werden. Da populäre Kryptowährungen wie Bitcoin mit normalen CPUs jedoch nur mehr sehr schwer oder extrem langsam gewonnen werden können, nutzen solche Services typischerweise alternative Währungen. Ob Drive-by-Mining profitabel ist, hängt vor allem von der Höhe des Traffics der befallenen Website ab.

Wenig frequentierte Webseiten mit sehr kurzen Besuchszeiten werden kaum Profit generieren. Illegale Mining-Aktivitäten zu erkennen und zu unterbinden, ist bislang sehr schwierig. Eine Problem ist dabei, dass viele Kryptominig-Services versuchen, die Mining-Scripts so gut es geht zu verschleiern oder zufällige URLs zur Kommunikation zu benutzen.

Was ist Krypto-Währung

Um diesen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, hat die bereits erwähnte Forschergruppe in ihrem Paper Methoden vorgestellt, mit denen sich typische Drive-by-Kryptomining-Methoden besser erkennen lassen. Diese Erkennung basiert auf der Identifikation kryptografischer Basisfunktionen, ohne die ein Script beim Mining nicht auskommt.

Hierzu gehören vor allem die prozessorintensive Berechnung von Hash-Funktionen oder auch typische Rechenoperationen wie XOR, Shift oder Rotation. Der Nutzer kann dann gewarnt werden und sich daraufhin entscheiden, ob die betroffene Seite wirklich geladen werden oder das Script weiter ausgeführt werden soll. Allerdings ist die Umsetzung dieser Verteidigungsmethode nicht ganz einfach, da die Überwachung der betroffenen Events im Rechner in der Regel Root-Rechte voraussetzt. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Damit ist klar, dass die Entschädigung für die Miner dereinst von anderswo kommen muss. Im Bitcoin-Protokoll ist bereits angelegt, dass geringe Gebühren der Bitcoin-Nutzer diese Subventionierung ablösen können. Soweit ist es noch nicht. Heute machen die Gebühren nur 0,5 Prozent des Betrags aus, der als Entschädigung an die Miner geht. Eine Steigerung wäre langfristig wichtig.


  • Bitcoin-Sites, die PayPal akzeptieren!
  • Bitcoin Futures Interactive Brokers Ticker;
  • Navigationsmenü.
  • Wie viele Länder legalisiert Bitcoin;
  • Hacker nutzen Bitcoin-Hype: Rechner von Normalbürgern werden für Mining gekapert?

Denn je geringer die Gesamtentschädigung für die Miner, desto weniger Miner wird es geben und desto angreifbarer wird das Netzwerk. Schon heute bezahlen die meisten Bitcoin-Nutzer geringe Gebühren bei jeder Transaktion. Sie können die Höhe derselben frei wählen. Das Problem ist nur: Warum sollten die einzelnen Nutzer plötzlich höhere Gebühren bezahlen?

Alles, was Sie über Cryptojacking wissen müssen

So lange ohnehin jede Transaktion verarbeitet wird, hat kein Nutzer ein Interesse, für die Dienstleistung der Miner tiefer in die Tasche zu greifen. So war es bis anhin, weil die Kapazität des Netzwerks reichte, auch Günstig-Transaktionen zu verarbeiten. Das ändert sich nun mit dem Test von coinwallet. Es tauchen sekündlich so viele neue Transaktionswünsche auf, dass die Miner nicht mehr alle verarbeitet können und sie auswählen müssen und dürfen, welche sie verarbeiten wollen.

Und natürlich bevorzugen sie jene, die ihnen höhere Transaktionsgebühren bescheren. Was entsteht, ist ein Markt für die Kosten einer Bitcoin-Transaktion. Davor schrecken zahlreiche Bitcoin-Verfechter und Start-ups, hinter denen mächtige Investoren stehen, zurück.

Denn bisher galt das Mantra: Bitcoin zu versenden ist quasi gratis. Das war eine wichtige Eigenschaft, mit welcher Bitcoin breit herum propagiert wurde. Man fürchtet, dass die Weiterverbreitung von Bitcoin gehemmt würde, sollten die Kosten für den einzelnen Nutzer sichtbar steigen. Aus diesem Grund schlagen sie eine kräftige Erhöhung der Netzwerk-Kapazität um den Faktor 8 vor, was technisch ohne weiteres möglich ist.

So könnten auf absehbare Zeit weiterhin alle gewünschten Transaktionen, auch jene ohne nennenswerte Gebühren, verarbeitet werden. Was kurzfristig toll ist, hilft langfristig wenig. Denn ohne höhere Gebühren ist nichts in Sicht, was die aktuelle Subvention der Miner durch «frisches Drucken von Bitcoins» ersetzen würde. Helfen würde möglicherweise einzig eine drastische Zunahme der Bitcoin-Nutzer. So könnten auch geringe Gebühren in der Summe ins Gewicht fallen. Doch ob sich das rechnet, ist ungewiss.

So lange eine Dienstleistung gratis angeboten wird, wird sie eben meistens auch gratis genutzt. Zudem macht eine Erhöhung der Kapazität Bitcoin anfälliger. Die Miner würden mehr Bandbreite brauchen, um die Transaktionen zu verarbeiten. Das kostet und führt zwangsläufig zu mehr Zentralisierung bei den Minern.

Bitcoin- und Monero-Mining im Browser: Was steckt dahinter?

Es gibt zwar noch über tausend Miner weltweit, doch schon heute vereinen die sechs grössten unter ihnen über 50 Prozent der Rechenleistung. Der dezentrale Charakter von Bitcoin war der grosse Erfolgsgarant der Währung. Leichtfertig solle man dies nicht aufs Spiel setzen, argumentiert etwa Bitcoin-Experte Peter Todd.

Der Stresstest von coinwallet. Die einen werden auf die höheren Gebühren verweisen, die nun erzielt werden.

Warum immer mehr Leute Bitcoins schürfen und nur wenige dabei reich werden | c't Magazin

Die andern auf die Unannehmlichkeiten für die Nutzer und die Reputationsrisiken. Die nächste Zeit wird spannend. Neben der sofortigen Kapazitätserhöhung buhlen weitere Vorschläge zur Skalierbarkeit von Bitcoin um die Gunst der Chefprogrammierer.