Das Ende von Bitcoin ist in der Nähe

Die Innovation war das Netz selber. Anders verhält es sich etwa beim grundlegenden Netz, das alle Computer weltweit miteinander verbindet — dem Internet. Dafür ermöglicht es den Nutzern, Innovatives zu denken, und liess so all die Konzerne von Ebay bis Twitter und Google entstehen. Bitcoin ist im Kern ebenfalls ein eher rudimentäres Protokoll, das nur regelt, wie Daten in einer öffentlich entstehenden und einsehbaren Datenbank festgeschrieben werden — zum Beispiel für Finanztransaktionen.

Provokativ gesagt: Bitcoin ist dumm. Dafür lässt das Netz Innovationen zu. Vorderhand ist offen, ob Bitocin trotz Facebook — und all den anderen in den Zahlungsverkehr drängenden Konzernen — die nötige Verbreitung erfahren wird, um längerfristig bestehen zu können. Die digitale Währung und überhaupt die dezentral und konsensbasierte Datenbank-Technologie stecken in den Kinderschuhen. Doch vorderhand scheint das Interesse ungebrochen, an den Rändern des Netzes Neuartiges ausprobieren zu wollen. Seit Anfang Jahr flossen bereits wieder weit über Millionen Dollar in Start-Ups. IBM gab beispielsweise letzte Woche bekannt, ein neues, auf der Bitcoin-Technologie basierendes Bezahlsystem für Dollar entwickeln zu wollen.

Blythe Masters wiederum wird JP Morgan verlassen, um in die Krypto-Branche zu wechseln. Masters war einer der helleren Köpfe bei der Grossbank und gilt als Erfinderin der Kredit-Derivate CDS, auch wenn diese letztlich die Finanzkrise befeuerten. März - Luzius Meisser, Präsident der Bitcoin Association Switzerland , analysiert hier die aktuelle Haltung der Europäischen Zentralbank zu Bitcoin.

Bitcoin – das digitale Geld

Das ist sein Gastbeitrag:. Vor kurzem hat die Europäische Zentralbank EZB ihren zweiten Bericht über «virtual currency schemes» veröffentlicht. Gemeint ist damit vor allem die Kryptowährung Bitcoin, welche über Mal im Text erwähnt wird. Doch die EZB tut sich schwer damit, Bitcoin zu fassen. Dies äussert sich unter anderem in einer eher unbeholfenen Definition.

REAKTION auf Mission Money - Das Ende des BITCOIN

Die EZB schreibt: «Virtual currency can be defined as a digital representation of value, not issued by a central bank, credit institution or e-money institution, which, in some circumstances, can be used as an alternative to money. Schon das erste Wort, «virtuell», ist irreführend. Es impliziert, Bitcoins seien nicht real. Dabei sind Bitcoins genauso real wie ein Lied auf einer CD, ein Guthaben auf einem Bankkonto oder ein Artikel in einer Internet-Zeitung. Das zweite Wort « Währung » ist passend, doch betont der Bericht mehrfach, dass es sich bei Bitcoin entgegen der eigenen Definition nicht um eine Währung handle, und zwar primär wegen mangelnder Verbreitung.

Analog könnte man argumentieren, Ferraris seien keine Autos , weil kaum jemand einen fahre. Mit dem anschliessenden Ausdruck «representation of value» greift die Definition der EZB erneut daneben. Bitcoins repräsentieren keinen Wert. Genau wie andere moderne Währungen , etwa der Euro oder der Franken , sind Bitcoins mit keinem materiellen Wert hinterlegt.

Früher konnte man ein Hunderternötli noch bei der Nationalbank gegen eine bestimmte Menge Gold eintauschen. Seit der Aufgabe des Goldstandards kriegt man dafür nur noch ein neues Hunderternötli. Deshalb repräsentieren weder Franken noch Bitcoins einen Wert.

Bitcoin und Steuer

Sie sind der Wert. Der relative Wert zu anderen Währungen — der Wechselkurs — entsteht auf dem freien Markt. Weiter definiert die EZB , was Bitcoin alles nicht ist - zum Beispiel kein e-Geld im Sinn der e-Geld-Direktive der EU. Doch eine gute Definition beschreibt, was etwas ist, und nicht, was etwas nicht ist. Schlussendlich wird dann doch noch etwas vage eingeräumt, dass Bitcoin unter bestimmten Umständen als Alternative zu Geld verwendet werden könne.

Jedes einzelne Haar der Autoren des Berichts scheint sich dagegen zu sträuben, Bitcoin als Geld zu anerkennen. Diese Haltung führt zu unbeholfenen Definitionen wie der oben zitierten. Dabei wären gute und zutreffende Definitionen längst bekannt. Im Titel des Papiers, in dem der Erfinder Bitcoin erstmals der Welt vorgestellt hat, steht treffend: «Bitcoin: a peer-to-peer electronic cash system».

Allein schon die zwei Wörter «elektronisches Bargeld» vermitteln einen präziseren und intuitiveren Eindruck von Bitcoin als der wörtige Wulst der EZB. So wie es sich bei Email um elektronische Post handelt, handelt es sich bei Bitcoin nämlich um elektronisches Bargeld. Bitcoins werden wie physisches Bargeld direkt von Person zu Person übertragen. Anders als alle anderen elektronischen Zahlungssysteme - etwa Kreditkarten - kommt Bitcoin ohne Bank oder sonstigen Finanzintermediär aus. Diese Eigenschaft ist es, die Bitcoin revolutionär macht.

Trotz der missglückten Definition kann der Bericht der EZB insgesamt als solides bürokratisches Handwerk bezeichnet werden.


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Er beschreibt die wichtigsten Marktakteure und geht sowohl auf individuelle Risiken für Konsumenten als auch auf systemische Risiken für den Euroraum ein. Die systemischen Chancen werden allerdings ausser acht gelassen. Das ist typisch für ein Dokument aus einer Umgebung, in der das Übersehen eines Risikos den Job kosten kann, das Übersehen gleich grosser Chancen aber keine Konsequenzen hat.

Hier besteht die übersehene Chance darin, dass Bitcoin zu einer erhöhten Risilienz des Euroraums gegen Krisen beitragen könnte. Die Bitcoin zugrundeliegende Technologie könnte von Zentralbanken dafür verwendet werden, analog zum papierenen Bargeld auch digitales Bargeld auszugeben.

Zentralbank plant eigene Währung

Ein technischer Ansatz, der dies erlaubt, sind sogenannte «colored coins». So könnte zum Beispiel die EZB den Bürgern der Eurozone Euros nicht nur in Form von physischen Scheinen und Münzen, sondern auch in Form von digitalen Eurocoins zur Verfügung stellen, welche frei transferierbar und nötigenfalls bei der EZB auch wieder gegen papierene Scheine eintauschbar wären.

Damit würde nicht nur der einzelne Bürger freier und unabhängiger vom Bankensystem, sondern auch die Eurozone als ganzes. Im Fall einer Bankenkrise könnten ungestört weiter Zahlungen abgewickelt werden und die Wirtschaft weiterfunktionieren. Bargeld hat schon immer eine wichtige Rolle gespielt in Krisen. Diese Rolle könnten im Internetzeitalter auch Kryptowährungen einnehmen, wenn Zentralbanken deren Potenzial erkennen und sie gezielt fördern würden, anstatt sich davon zu distanzieren.

Luzius Meisser, Präsident Bitcoin Association Switzerland.

Allgemeines über Bitcoin

März - Es ist heiss. So heiss und stickig, dass die eigene Kehle nach zehn Minuten trocken wird in dieser Industriehalle weit hinten im Kanton Glarus.

Neue Geschäftsmodelle - neue Steuerfragen

Hunderte von Computerchips laufen hier ununterbrochen und erzeugen eine satte Wärme, und die Ventilatoren verbreiten einen dumpfen, mit der Zeit lähmenden Lärm. So also sieht es in einer Schweizer Bitcoin-Mine aus. Wie die Bitcoins entstehen, steht in dieser Reportage der «Handelszeitung». Februar - Lange Zeit machten alle westlichen Banken einen grossen Bogen um alles, was mit Bitcoin zusammenhängt.

Zu gross war die Furcht vor Reputationsschäden, zu unsicher die Zukunft der digitalen Währung generell. Doch die Zurückhaltung schwindet gerade. In Deutschland bietet mit der Fidor Bank aus München zum ersten Mal eine regulierte Bank eine engere Anbindung an den Handel mit Bitcoin an.

Konkret können Kunden von Fidor und ihres Partners bitcoin. Das Entscheidende daran ist: Die Euros, welche die Kunden auf ihrem Fidor-Konto halten, sind bis zum Wert von ' Euros wegen der EU-Regeln zur Einlagensicherung geschützt. Dieser obligatorische Konsumentenschutz hebt die Fidor Bank von anderen spezialisierten Bitcoin-Börsen ab, die bisher vornehmlich aus Asien oder Slowenien heraus operierten und keinen so weitgehenden Schutz der Euro- oder Dollar-Einlagen kennen.

Nicht versichert sind auch beim Fidor-Modell nach wie vor die Bitcoins. Die Bitcoin-Guthaben werden nicht bei der Bank selber geführt, sondern bei der Partner-Unternehmung, und unterliegen auch nicht der Einlagensicherung. Vorderhand fokussiert die Fidor Bank auf den deutschen Markt. Kunden etwa aus der Schweiz steht derzeit kein standardisierter Identifikationsprozess zur Verfügung, was die Eröffnung eines Kontos erschwert.

Doch auch andere Banken strecken ihre Fühler in die Bitcoin-Welt aus. So hat sich kürzlich die BBVA-Bank aus Spanien an Coinbase beteiligt. Coinbase ist ein etablierter Bitcoin-Dienstleister aus den USA und bietet ebenfalls den Handel mit der kryptographischen Währung an. Gegenwärtig bemüht sich das Unternehmen um die Zulassung in den entscheidenden Bundesstaaten New York und Kalifornien.


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  • An Coinbase sind inzwischen neben der Börse NYSE prominente Namen aus der Banken-Welt wie Ex-Citygroup-Chef Vikram Pandit beteiligt. In letzter Zeit sorgten verschiedene Bitcoin-Dienstleister für negative Schlagzeilen. So gelang es Betrügern Anfang Jahr, bei der Börse Bitstamp Bitcoins im Wert von fünf Millionen Dollar zu entwenden.

    Das Management von Bitstamp versicherte daraufhin den Kunden, den Schaden zu übernehmen und die gestohlenen Bitcoins der Kunden zu ersetzen.