Je mehr Bitcoins geschürft werden, desto schwieriger werden die Aufgaben, die es zu berechnen gilt. Bislang wurden so 17,6 Millionen Stück Bitcoin entwickelt. Die maximal mögliche Menge ist auf 21 Millionen beschränkt. Deshalb hat sich der Bitcoin bis heute nicht als breites Zahlungsmittel durchgesetzt. Lediglich bei kriminellen Transaktionen im Schmuddelviertel des Internets, dem Darknet , wird die Währung benutzt. Auch Schutzgelderpresser fordern nicht selten anonyme Bitcoin.
Die Grundidee der — zu Zeiten der Finanzkrise — gestarteten Währung Bitcoin ist ein weitgehend anonymer Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Notenbanken funktioniert. Und genau diese Idee bekommt wieder neue Anhänger.
Denn gerade macht sich ein neues ökonomisches Denken breit. Die Erfahrung mit dem Gelddrucken der Notenbanken in der vergangenen Dekade hat zu einem Umdenken bei vielen Beobachtern geführt. Obwohl die Notenbanken Billionen in die Märkte gepumpt und Staaten, Firmen und Haushalte neue Schulden angehäuft haben, dümpelt die Inflation vor sich hin, und die Zinsen liegen weiter auf extrem niedrigen Niveaus. Nicht wenige Experten fordern angesichts der paradoxen Zustände eine Generalinventur der ökonomischen Geldtheorien.
Die neue Formel, die beides verbindet, lautet MMT. Das steht für Modern Monetary Theory. Bitcoin ist in gewisser Weise der Gegenentwurf zur MMT. Es handelt sich um eine regelgebundene Währung, die nach einem Computeralgorithmus und nicht von Notenbankern emittiert wird. Dass der Bitcoin ähnlich wie Gold nicht beliebig vermehrt werden kann, macht ihn in den Augen der MMT-Gegner zu einer Alternative.
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- Mensch nicht zum Netzwerkelement degradieren!
- Bitcoin als Hartgeld.
In diesem Jahr haben die meisten Kryptowährungen wieder kräftig an Wert gewonnen. Bitcoin liegt mehr als ein Drittel im Plus, die kleine Schwester Bitcoin Cash hat ihren Wert beinahe verdoppelt, und Litecoin legte um Prozent zu. Von ihren Allzeithochs sind die Kryptowährungen aber noch Lichtjahre entfernt.
Vom Scheitern einer Ideologie und dem Erfolg einer revolutionären Technik
Seither schossen neue Kryptowährungen wie Pilze aus dem Boden. Laut dem Branchendienst Coinmarketcap. Zum News Check News Check. Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige. Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick. Home Geld Geldanlage Bitcoin ist zurück — und überspringt die Dollar-Marke. Geldanlage Immobilien Verbraucher Podcast Börse. Quelle: Infografik WELT. Lesen Sie auch. Da Bitcoin jedoch ein völlig dezentrales Projekt ist, gibt es keine Regeln, die man befolgen muss.
Dies bedeutet im Wesentlichen, falls im unwahrscheinlichsten aber technisch noch möglichen Fall alle Teilnehmer des Bitcoin-Netzwerks ihre Regeln einstimmig ändern würden, z. Es gibt keine Kontrollinstanz, die die Benutzer daran hindern kann, eine beliebige Version der Software auszuführen. Diese Eigenschaft von Bitcoin, welche in seiner Natur als von Menschen geschaffenes digitales Gut liegt, ist wahrscheinlich der bedeutendste Unterschied zu natürlichen Gütern wie Gold und erfordert daher grosse Aufmerksamkeit bei der Beurteilung der praktischen monetären Härte.
Um zu verstehen, was die Härte der Geldpolitik und der anderen Konsensregeln von Bitcoin garantiert, sollten wir zunächst das Netzwerk analysieren, jedoch nicht als Ganzes, sondern ausgehend von den einzelnen Knoten aus denen es besteht. Es gibt kein Verfahren, um einen Knoten zur Verwendung eines bestimmten Regelwerks zu zwingen.
Bitcoin brechen – Das Prinzip von hartem Geld
Genauso wenig kann ein Knoten einen anderen zwingen, seine Regeln zu akzeptieren. So kommen wir zu einer Situation, in der, beginnend mit den anfänglichen Konsensregeln der ersten Bitcoin-Software als Basisrichtlinie, alle Knoten im Netzwerk sich entweder auf den gleichen Regelsatz einstellen müssen oder die Fähigkeit verlieren, mit dem Rest des Netzwerkes Transaktionen abzuwickeln. Wenn wir davon ausgehen, dass zwei Personen ihre Regeln auf diese Weise ändern, so geben sie die Fähigkeit auf, mit allen ausser einander zu handeln.
Man kann sagen, dass sich das Netzwerk in zwei verschiedene Netzwerke aufteilt, die Bitcoin jeweils auf unterschiedliche Weise definieren. Diese Animation zeigt die Vernetzung einzelner Full Nodes in der Theorie. Knoten die sich nicht an die Regeln halten, werden von Knoten mit denen sie verbunden sind geblockt.
Mit anderen Worten, was geschieht, wenn eine Mehrheit die Regeln ändert und was definiert eine Mehrheit überhaupt als solches? Entgegen dem weit verbreiteten Trugschluss, spielt es keine Rolle, wie viel Rechenleistung, Marktkapitalisierung oder Transaktionsvolumen ein Netzwerk hat. Sogar noch weniger wichtig ist die Anzahl Knoten die ein Netzwerk hat, da jeder so viele Full Nodes aufsetzen kann wie er oder sie will.
Die einzig relevante Messgrösse für eine Person, die sich für ein Regelwerk entscheiden muss, ist die Anzahl anderer Menschen mit denen sie Transaktionen tätigen kann. In einfacheren Worten: Wie viele andere Menschen, mit denen die Person erwartet oder sich wünscht Transaktionen zu tätigen, werden ihre bitcoins als gültig akzeptieren. Die Gefahr, nicht mit anderen handeln zu können durch unvereinbare Regeln , hält die Teilnehmer sowohl andere Knoten als auch Miner davon ab, die Regeln willkürlich zu ändern.
Die Notwendigkeit einer solch umfassenden Koordination ist es, was Änderungen an Bitcoin, von trivialen Fehlerbehebungen bis hin zu den umstrittensten Modifizierungen, so schwierig zu implementieren macht. Jede Änderung bedeutet das Risiko, die Fähigkeit zu verlieren, mit dem Rest des Netzwerks oder einem Teil davon Geschäfte zu tätigen.
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Daher wird die theoretische Fähigkeit, solche Änderungen vorzunehmen, nur selten genutzt. Um auf unser Thema der monetären Härte zurückzukommen, ist es am wichtigsten zu verstehen, dass die Härte von Bitcoin für jeden Teilnehmer von der Fähigkeit und Wahrscheinlichkeit abhängt, ob ein ausreichend grosser Teil des Netzwerkes eine Änderung der Konsensregeln, welche die Geldmenge von Bitcoin ausweiten, koordinieren und erfolgreich durchführen kann. Dieses Mass, wie auch die Regeln von Bitcoin selbst, sind zwangsläufig subjektiv. Es sollte aber nicht schwer sein, eine grobe Einigung darüber zu erzielen, wie ein solcher Fall aussehen würde.
Da jeder Bitcoin Nutzer seinen eigenen Knoten betreiben kann, besteht die Einflussnahme eines Teilnehmers auf die Durchsetzung der Konsensregeln ausschliesslich in Bezug auf die Transaktionen, an denen er persönlich beteiligt ist. Wann immer man eine Zahlung in Bitcoin akzeptiert, setzt man seine Definition von Bitcoin durch, indem man die Konsensregeln vorgibt, nach denen die Zahlung akzeptiert wird.
Während wir in unserer Analyse bisher absichtlich und implizit davon ausgegangen sind, dass jeder Teilnehmer aktiv seine eigenen Regeln festlegt indem er einen bestimmten Programmcode mit seinem Full Node ausführt und ihn zur Überprüfung der Gültigkeit eingehender Zahlungen verwendet, ist dies jedoch nicht unbedingt und oftmals nicht der Fall.
Es ist durchaus möglich, dass jeder die Verantwortung für diese aktive Durchsetzung der Konsensregeln delegieren kann, indem er passiv einer anderen Instanz die Validierung von Transaktionen anvertraut. Auf diese Weise delegiert der Zahlungsempfänger gewissermassen seine wirtschaftliche Tätigkeit im Netzwerk, also den Einfluss auf die Konsensregeln, an eine andere Partei, welche wiederum beliebige Regeln nutzen kann.
Angenommen ich benutze einen Online-Block-Explorer, um zu überprüfen, ob ich eine Transaktion erhalten habe. So delegiere ich nun wann immer ich eine Transaktion auf diese Weise akzeptiere den Einfluss, den meine wirtschaftliche Aktivität auf die Regeln haben kann, an den Betreiber dieses Dienstes. Wenn der Betreiber beispielsweise beschliesst Regeln zu verwenden, die grössere Blöcke, neue Signatur-Arten oder weitaus besorgniserregender Änderungen der Inflationsrate zuzulassen, so bin ich dazu verleitet diese Änderungen gegen meine Zustimmung passiv zu akzeptieren. Darüber hinaus unterstütze ich sie sogar aktiv, indem ich meine Bereitschaft signalisiere, Transaktionen unter Verwendung dieser spezifischen Regeln zu akzeptieren.
Die blauen Punkte z. Smartphone Wallets delegieren die Verifizierung an bekannte oder auch zufällig gewählte Full Nodes ab. Sie sind keine Teilnehmer des Netzwerks, denn sie akzeptieren jegliche Information ohne eigene Überprüfung nach eigenen Regeln. Im vorangegangenen Abschnitt sind wir zu der Schlussfolgerung gelangt, dass es zur Beeinträchtigung der monetären Härte von Bitcoin notwendig ist, eine Konsensregeländerung, mit einem ausreichend grossen Teil der aktiven Wirtschaftsteilnehmer des Netzwerks zu koordinieren bzw.
Eine Aufgabe, die wir angesichts theoretischer Überlegungen sowohl auch praktischer wenn auch unzureichender Erfahrungen als ziemlich unrealistisch betrachten können. Diese Koordinierungsschwierigkeit ist nicht nur auf die dezentralisierte Struktur des Bitcoin Netzwerks zurückzuführen, sondern insbesondere auf die dezentrale oder besser gesagt selbstbestimmte Durchsetzung der Regeln über die einzelnen wirtschaftlichen Aktivitäten. Wenn jeder Teilnehmer seine Transaktionen aktiv validiert, ist es notwendig, einen sehr grossen Teil wenn nicht sogar fast alle zu überzeugen das neue Regelwerk zu akzeptieren, welches die Härte von Bitcoin verändert.
Je weniger Teilnehmer jedoch ihre Transaktionen aktiv validieren, desto zentralisierter wird die Überprüfung der wirtschaftlichen Aktivität und desto einfacher ist es, eine solche Änderung durchzuführen. Obwohl in der Theorie nichts die Nutzung eines Full Node durch jeden Teilnehmer verhindert, so gibt es in der Praxis verschiedene Hindernisse für den Betrieb und die Nutzung eines Full Node.
Das wohl bedeutendste Hindernis ist die technische Komplexität der Bedienung eines solchen Knotens, die für viele immer noch eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist. Diese Zunahme an Daten wirkt sich sowohl auf die anfängliche Zeit aus, die für den Beitritt zum Netzwerk benötigt wird, als auch auf die für einen aktiven Knoten notwendigen Hardwareanforderungen, welche den Unterhalt immer teurer werden lassen.
Bitcoin ist zurück – und überspringt die Dollar-Marke - WELT
Diese Probleme und möglicherweise verschiedene andere sind zwar wahrscheinlich beherrschbar, können aber, wenn sie nicht im Auge behalten werden, zu einer so gefährlich grossen Zentralisierung der Zahlungsverifizierung führen, dass die durch das theoretische Design von Bitcoin garantierte monetäre Härte potenziell zunichte gemacht werden könnte. Zunehmende Zentralisierung eines Netzwerks im Laufe der Zeit. Falls ein ausreichend grosser Teil des Netzwerks nur einige wenige Dienstleister für die Validierung ihrer Transaktionen nutzt, besteht theoretisch die Chance, dass diese Dienstleister eine Änderung der Geldmenge von Bitcoin koordinieren und dabei die unbewusste aber dennoch wirtschaftlich aktive Unterstützung aller haben, die sie zur Annahme von Bitcoin-Zahlungen nutzen.
Wenn aber ein signifikant grosser Teil des Netzwerks mit oder ohne Kenntnis der Änderung zu einem inflationären Regelwerk übergeht, verlierst du die Fähigkeit mit ihnen Geschäfte zu tätigen und damit den Nutzen der Verwendung von Bitcoin. Bevor wir zur Schlussfolgerung über die Härte von Bitcoin kommen, sollten wir uns noch mit der Frage befassen, ob andere Kryptowährungen als hartes Geld bezeichnet werden können und was Bitcoin von allen anderen unterscheidet.
Im Gegensatz zu Bitcoin machen sie jedoch alle entweder nur Lippenbekenntnisse oder ignorieren die Bedeutung der selbstständigen Festlegung der Konsensregeln sogar völlig. Das heisst, dass sie alle dazu tendieren, die Gestaltung und Durchsetzung der Konsensregeln zu zentralisieren. Einige Projekte haben mit wenigen Ausnahmen eine Art zentrale Autorität, an welche die meisten Entscheidungen über die Regeln delegiert werden was auch immer explizit oder implizit geschieht.
Andere vernachlässigen die Notwendigkeit, die Fähigkeit aufrechtzuerhalten, einen vollständigen Knoten so zugänglich wie möglich zu machen und führen so zu einer Zentralisierung der Zahlungsüberprüfung. Wogegen ich mich ausspreche ist die oft gehörte Behauptung verschiedener Token, dass sie als hartes Geld betrachtet werden sollten, während in der Praxis ihre Geldmenge willkürlich verändert werden kann und regelmässig verändert wird.
Wie oben definiert, steht die Härte von Geld in umgekehrter Beziehung zur monetären Inflation, also der Ausweitung der Geldmenge welche zu einer Wertverwässerung führt. Bei digitalen Vermögenswerten, die entweder auf einer zentralisierten oder halb-zentralisierten Zahlungsverifizierung beruhen oder einen klaren und einfachen Prozess zur Änderung der Konsensregeln haben, kann nicht einmal der Hauch von hartem Geld bestehen.